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Im Interview mit Dr. med. Bettina Bergtholdt, Gründerin und Geschäftsführerin von emovis, erfahren Sie, was es mit unserer neuesten angebotenen Dienstleistung, der COVID Trial Unit, auf sich hat.

Besondere Herausforderungen erfordern innovative Ideen: die emovis COVID Trial Unit

Im Interview mit Dr. med. Bettina Bergtholdt, Gründerin und Geschäftsführerin von emovis, erfahren Sie, was es mit unserer neuesten angebotenen Dienstleistung, der COVID Trial Unit, auf sich hat.
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Seit Dezember 2020 wird Deutschland nach und nach gegen Covid-19 geimpft: Ein Ende der Pandemie ist in Sicht. Doch bis alles wieder beim Alten ist, wird es seine Zeit dauern. Bis dahin gilt es, nach effektiven Behandlungsmöglichkeiten bestehender Corona-Infektionen zu forschen. Im Interview mit Dr. med. Bettina Bergtholdt, Gründerin und Geschäftsführerin von emovis, erfahren Sie, was es mit unserer neuesten angebotenen Dienstleistung, der COVID Trial Unit, auf sich hat.

Was ist und wo befindet sich die COVID Trial Unit?

Die COVID Trial Unit befindet sich in Berlin in der Wilmersdorfer Straße 79. Sie umfasst einen ambulanten Teil im Erdgeschoss und einen kleinen stationären Teil im vierten Obergeschoss, in dem auch Übernachtungen möglich sind.

Wann kam emovis erstmals die Idee, die COVID Trial Unit zu gründen?

Ich glaube, im September letzten Jahres begann die Idee für das Projekt, das im kommenden März starten soll. Das war der Startschuss: Der Auftraggeber sagte uns, er finde weltweit keine andere Study Site, die bereit sei, so etwas zu machen. Das Projekt umfasst einen vollstationären Teil: Die Patienten müssen sieben Tage lang bei uns verbleiben. Die Kliniken und auch die sogenannten Phase I-Units, die solche Projekte sonst machen, weigern sich aber, Covid-positiv getestete Patienten aufzunehmen. Die haben eben Angst, die Infektion „ins Haus zu tragen“. Und daher wurde klar: Wir, mit unseren drei Betten, als kleine Einheit, können uns darauf ausrichten und so fing eigentlich die Idee an. Und in den daraufkommenden Monaten bekamen wir viele ähnliche Anfragen, sodass ich den Eindruck hatte: Ja, das könnte zum einen für emovis ein guter, auch stabilisierender, Faktor sein in diesen unsicheren Zeiten von Corona. Aber zum anderen denke ich auch, dass es eine wirkliche gesellschaftliche Notwendigkeit ist, Möglichkeiten zu haben, um solche Studien durchzuführen – insofern ist es schön, wenn man da etwas Gutes machen kann.

Wie ist die COVID Trial Unit ausgestattet?

Wir beginnen mit einem Team aus zwei Ärzten und, zumindest für den ambulanten Bereich, drei bis vier Schwestern und Pflegern. Die COVID Trial Unit ist natürlich mit allem ausgestattet, was an hygienischen Anforderungen nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch medizinisch sinnvoll ist: CO-Messgeräte, damit wir auch regelmäßig und zuverlässig lüften können, FFP2-Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel, Abstandsregeln, Ganzkörperanzüge. Ansonsten ist die Ausstattung wie bei jedem anderen normalen Studienzentrum auch: Blutabnahmemöglichkeiten, EKG-Geräte und im stationären Bereich entsprechende Betten sowie Angebote, damit die Patienten es bei uns eine Woche lang gut aushalten, wenn sie dort mehr oder weniger „eingesperrt“ sind.

Wie viele Patienten kann die COVID Trial Unit auf einmal aufnehmen?

Stationär maximal drei Patienten, weil wir nur drei Betten haben. Ambulant ist die Patientenzahl momentan nicht nach oben begrenzt, weil wir unser Team sukzessive vergrößern werden, wenn wir mehr Patienten bekommen.

Können nur Menschen aus Berlin an Studien der COVID Trial Unit teilnehmen?

Das hängt von den Wünschen des Auftraggebers ab. Wir setzen gerade ein Transportsystem auf, um die Covid-19-positiven Patienten auf eine sichere Art und Weise von ihnen zu Hause zu uns und auch wieder zurück zu transportieren – sicher zum einen für den Patienten, aber noch mehr für denjenigen, der ihn transportiert. Es gibt Überlegungen, dieses Transportsystem deutschlandweit auszuweiten. Aber aktuell ist noch nicht ganz sicher, ob das auch wirklich angefragt werden wird.

Welche Strategie verfolgt die COVID Trial Unit, um möglichst viele Patienten zu rekrutieren?

Wir bauen gerade ein Netzwerk auf mit Covid-19-Testzentren. Diese sollen ihre Patienten unmittelbar nach Erhalt eines positiven Testergebnisses darüber informieren, dass sie die Möglichkeit haben, an einer Studie bei uns teilzunehmen. Bei all diesen Studien beträgt der Zeitraum zwischen Testergebnis und Studienbeginn ja nur wenige Tage. Darum müssen wir potenzielle Patienten genau im Moment des positiven Testergebnisses adressieren können. Aber natürlich haben wir auch durch unsere Abteilung Homecare Visits die Möglichkeit und nutzen diese auch, einzelne Corona-Studien nicht in der COVID Trial Unit, sondern im häuslichen Umfeld der Patienten durchzuführen.

Wie lange, glauben Sie, wird die COVID Trial Unit im Einsatz sein?

Das ist wirklich Glauben und ganz wenig Wissen, so wie alle Prognosen bezüglich Covid-19 im Moment sehr unsicher sind: Ich denke, mindestens ein Jahr lang. Ob sie darüber hinaus im Einsatz sein wird, hängt davon ab, wie sich die Corona-Mutationen entwickeln, wie schnell Medikamente auf den Markt kommen, wie die Ergebnisse der laufenden Studien ausfallen. In der COVID Trial Unit geht es ja immer um Behandlungsstudien, fast ausschließlich um Studien mit Menschen, die gerade erst ihren positiven Covid-19-Test erhalten haben. Die sollen ein Medikament bekommen, das möglicherweise die Entstehung eines schweren Verlaufs verhindern könnte. Das ist einer der Haupttherapieansätze, die sehr viele Firmen, darunter auch wir, verfolgen.

Vielen Dank für das Interview!

emovis Redaktionsteam
November 2023

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